Das Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion von Prof. Pasel wurde zu einer Zusammenarbeit mit der »Fundación Cristo Vive Bolivia« eingeladen, um mit 40 Architekturstudierende der TU Berlin einen Agronomie-Campus in Bella Vista zu entwerfen und zu realisieren.
Das bereits existierende Ausbildunsgzentrum in Bella Vista soll durch eine Landwirtschaftsschule erweitert werden. Das Projekt startete im Wintersemester 2013/14 mit einer intensiven Recherche– und Entwurfsphase. Anschließend wurden 14 individuelle Entwurfslösungen bis zur Ausführungsplanung vertieft. Im Sommersemester erfolgt die Strukturierung und Vorbereitung des Bauprozesses. August bis Ende September wird mit dem Bau vor Ort begonnen.
Bella Vista ist ein kleines Dorf in Bolivien und liegt etwa 20 km außerhalb von Cochabamba und liegt auf 2800m Höhe. Dort arbeitet die gemeinnützige ökumenische Organisation »Fundación Cristo Vive Bolivia« seit 1999 für die soziale und kulturelle Förderung der Armen im Einklang mit ihren Bedürfnissen, Potentialen und ihren eigenen Vorstellungen von Entwicklung. Das Fachgebiet von Prof. Pasel wurde von der deutschen Ordensschwester und Gründerin Karoline Mayer eingeladen, den Neubau der Landwirtschaftsschule zu realisieren, die den ca. 75 SchülerInnen des Fachs Agronomie der Ganztagsschule als Aula, Übungs– und Veranstaltungsraum dienen soll.
Das Entwurfs– und Realisierungsprojekt für eine Landwirtschaftsschule in Bella Vista, Bolivien, gründet sich auf der Zusammenarbeit zwischen dem Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion von Prof. Pasel an der TU Berlin (CODE — Construction and Design) und der NGO Fundación Cristo Vive Bolivia (FCVB). Die Kooperation, die weitere Expertenteams einschließt, hat zum Ziel, die von der FCVB gegründete Berufsschule »Instituto Tecnológico Sayarinapaj« für den Bereich der Landwirtschaftsschule räumlich zu erweitern. Der neue Ausbildungsort soll zu einem Innovationszentrum im Bereich der Berufsausbildung und ökologischen Landwirtschaft in der Region Cochabamba entwickelt werden.
Da die Anfrage der FCVB sowohl Planung und als auch Bau der Schule beinhaltet, bietet die Aufgabe den Studenten der TU Berlin die Gelegenheit, im internationalen Kontext praxisbezogen zu lernen und zu arbeiten. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit der Universidad Mayor de San Simón de Cochabamba geplant und in energetischen Fragen durch das Institut für Landmaschinentechnik und regenerative Energien, Prof. Blieske, begleitet. Das Gemeinschaftsprojekt hat zum Ziel, den derzeitig entstehenden Entwurf in gemeinsamer Arbeit vor Ort im Sommer 2014 zu realisieren.
Hintergrund des Projektes ist die Armutsbekämpfung in ländlichen Regionen Boliviens. Ein Großteil der Bevölkerung in Bolivien ist nach wie vor in der Landwirtschaft beschäftigt. Subsistenzlandwirtschaft ist für viele die Lebensgrundlage. » Für die deutsche Zusammenarbeit mit Bolivien steht seit 2011 vor allem die Anpassung kleinbäuerlicher Landwirtschaft an den Klimawandel im Vordergrund, um neue Lebensperspektiven auf dem Land zu schaffen und die Landflucht zu reduzieren.«Bolivien zählt weltweit zu den zehn Ländern, die in Zukunft möglicherweise am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden.